
Engagement Nr. 18
Tag des Sonnenschutzes: Nachhaltige Licht- und Klimaregulierung mit Fassadenmarkisen
Am 21. Juni, dem internationalen Tag des Sonnenschutzes, richtet Griesser den Fokus auf ein entscheidendes, oft unterschätztes Element nachhaltiger Architektur – den Sonnenschutz. Intelligente Beschattungssysteme leisten einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz und zum thermischen Komfort moderner Gebäude. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt das Beispiel eines visionären Campus südlich von Paris.
Fallstudie: Der urbane Campus ENS in Moulon, Frankreich
Im Jahr 2020 zog die ENS Cachan auf den hochmodernen Campus Paris-Saclay, entworfen vom weltbekannten Architekten Renzo Piano. Die Anlage besteht aus fünf rechteckigen Gebäuden, die einen über ein Hektar grossen Park umschliessen – ein Vorzeigeprojekt bioklimatischer Bauweise.
Der Campus wurde für höchste Energieeffizienz und Lebensqualität entwickelt. Eingesetzt wurden 60 elektrische Stellzylinder für die Glasdächer, 1’200 motorisierte Lüftungselemente und 3’200 Fassadenmarkisen. Letztere ermöglichen eine hochpräzise Steuerung von Tageslicht, Blendung und Wärmeeintrag. Gesteuert durch Wetterstationen, Bedienelemente und KNX-Motorsteuerungen von Griesser, reagieren sie in Echtzeit auf wechselnde Bedingungen – vollautomatisch und wartungsarm.
Ausgangslage
- Grossprojekt zur Förderung von Forschung, Lehre und Innovation im Raum Paris-Saclay
- Entwicklung einer neuen Universitätsstadt für über 60’000 Studierende und 100’000 Menschen
- Ziel: nachhaltige, lebendige und klimabewusste Architektur ohne flächendeckende Klimatisierung
Herausforderung
- Heisse Sommer mit intensiver Sonneneinstrahlung
- Transparente Fassadenelemente, die Tageslicht nutzen, aber auch Risiken der Überhitzung bergen
- Hohe Anforderungen an thermischen und visuellen Komfort

Schematische Darstellungen:
Natürliche Klimatisierung im Winter (Abb. oben) und Sommer (Abb. unten). Die Fassaden sind durchlässig und ermöglichen so eine natürliche Belüftung bei gleichzeitiger Beschattung.
Lösung: Intelligenter Sonnenschutz als Schlüsselelement
In enger Zusammenarbeit mit dem Atelier Renzo Piano wurden Konzepte entwickelt, die natürliche Querlüftung, thermische Pufferzonen und geregelten Sonnenschutz kombinieren. Die Fassadenmarkisen mit Windautomatik-Sensorik fahren bei starkem Wind in eine sichere Position – und passen sich dank KNX-Technologie dynamisch den Licht- und Wetterverhältnissen an.


Campus ENS – Innenraumbilder:
Modern, lichtdurchflutet und zugleich angenehm temperiert – ein Raumklima, das Lehre und Forschung fördert.
Ergebnisse
- Vermeidung sommerlicher Überhitzung ohne aktive Kühlung
- Optimierte Tageslichtnutzung bei minimierter Blendung
- Weniger Energieverbrauch durch automatische Verschattung
- Hoher Komfort und Schutz für alle Nutzergruppen
Fazit
Sonnenschutz ist weit mehr als ein Komfortmerkmal – er ist ein aktiver Beitrag zur nachhaltigen Architektur. Griesser zeigt auf: Wenn Beschattung, Sensorik und Gebäudekonzept Hand in Hand gehen, entstehen Räume, die dem Menschen dienen – und dem Klima.
Fotocredits: Plompmozes, ENS